Zitate Gesundheit Antonovsky

Zitate Gesundheit Antonovsky

Warum bleiben manche Menschen trotz, objektiv gesehen, schwierigen Lebenssituationen und ungesundem Lebensstil gesund? Diese Frage stellte sich Aaron Antonovsky, der Begründer der Salutogenese bereits früh in seinem Leben. Er beobachtete erstaunt, dass 29 % der Mitglieder einer Untersuchungsgruppe von im KZ inhaftierten Frauen, 20-30 Jahre nach ihrer Befreiung von ihren seelischen und körperlichen Qualen als gesund eingestuft werden konnten (Kontrollgruppe 51%). Antonovsky widmete sich der Frage, warum ein Teil dieser Frauen schwere körperliche und seelische Schäden wegstecken konnte. Was unterschied diese gesunden Frauen von ihren Mitgefangenen?

Was unterscheidet das Konzept der Salutogenese nun von dem des Risikomanagements? Das Konzept des Risikomanagements zielt darauf, sich als Individuum zu zügeln und möglichst alle potenziell gesundheitsschädlichen Gewohnheiten aus seinem Leben herauszustreichen. Die Salutogenese konzentriert sich dagegen auf die inneren Einstellungen und Haltungen eines Menschen zu seinem Leben als Ganzes. Ob Du dein Leben im Lichte des Risikomanagements oder der Salutogenese betrachtest, hat eine gewaltige Auswirkung auf dein eigenes Wohlbefinden. 

Salutogenese

Die Empfehlungen die wir von unseren gesundheitlich orientierten Organisationen bekommen, zielen stets auf Risikominimierung. Nicht Rauchen, wenig bis keinen Alkohol trinken, wenig Fleisch- und wenn dann fettarmes essen, wenig Zucker konsumieren, usw. Die Liste an Dingen die man nicht darf, sind in unserer Gesellschaft lang. Eine Garantie ist das aber leider nicht. Wir sollen zwar auf die „ungesunden“ Dinge verzichten, aber wenn wir trotzdem krank werden oder früh sterben, gibt es keine Zeit-Zurück-Garantie. Vielleicht liegt in diesen Vorschriften der Grund, warum Gesundheit in unserem Sprachgebrauch eher negativ besetzt ist.

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Antonovsky stellte das sogenannte „Kohärenzgefühl“ ins Zentrum des Salutogenese-Konzepts. Er stellte fest, dass gesündere Menschen eine bestimmte innere Einstellung dem Leben gegenüber an den Tag legen. Sie erlernen in ihrem Leben sogenannte generalisierte Widerstandsressourcen zu entwickeln und können dadurch besser mit den Stressoren ihres Lebens umgehen. Am besten lässt sich diese Idee von Gesundheit und Krankheit mit einer wundervollen Metapher von Antonovsky selbst verdeutlichen.

Die pathogenetische Betrachtung sieht Krankheit als Gegenteil von Gesundheit an. Fällt ein Mensch in den reißenden Fluss des Lebens ist er von Krankheit, Leid und Tod bedroht. Die pathogenetische Medizin versucht die Menschen vor den Gefahren in diesem Fluss zu schützen und zu retten. Doch Antonovsky betrachtet Krankheit und Gesundheit als ein Kontinuum. In seinem Weltbild besitzt jeder Mensch sowohl kranke als auch gesunde Bestandteile, die selbst in ständigem Fluss sind. 

Statt zu reparieren und zu retten, sollte es die Aufgabe der Gesundheitsförderung sein, Menschen dabei zu unterstützen, gute Schwimmer im Fluss des Lebens zu werden.  Ein guter Schwimmer werden: Handhabbarkeit

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Wie wird man ein guter Schwimmer im Fluss des Lebens? Erst einmal kommt es auf den Blickwinkel an. Schaue ich auf die Gefahren, wie die spitzen Steine am Rand des Flusses an denen ich zerschellen kann? Oder lege ich den Fokus auf meine Fähigkeiten diesen Steinen auszuweichen? Sich seine eigenen Fähigkeiten und Ressourcen bewusst zu machen und auszubauen ist einer von drei grundlegenden Bestandteilen des Kohärenzgefühls und damit auch der Salutogenese. Dieser Bestandteil wird „Handhabbarkeit“ genannt.  

Der zweite von drei Teilen wird von Antonovsky „Verstehbarkeit“ genannt. Menschen mit einem starken Kohärenzgefühl haben das Empfinden, die Struktur des Lebensflusses verstehen, vorhersehen und erklären zu können. Das Element „Verstehbarkeit“ schließt auch das Gefühl von seinen Mitmenschen verstanden zu werden mit ein. 

Fachartikel

Der dritte Teil des Kohärenzgefühls wird durch das Wort „Sinnhaftigkeit“ oder „Bedeutsamkeit“ charakterisiert. Dieser Teil macht den wichtigsten Teil des Kohärenzgefühls aus. Mit Sinnhaftigkeit und Bedeutsamkeit ist gemeint, dass wir unsere eigene Biographie, unsere Erfahrungen und unsere Fehler in einem größeren, sinnvollen Kontext betrachten können. Um gut durch den Fluss des Lebens schwimmen zu können, ist es essenziell dein eigenes Handeln als sinnvoll zu erachten und Energie in die Aufgaben zu investieren, die anliegen weil sie bedeutsam und sinnvoll für dich sind.

Was Bedeutet Eigentlich Gesundheit?

Das Kohärenzgefühl im Konzept der Salutogenese besteht den Elementen „Verstehbarkeit“, „Handhabbarkeit“ und „Sinnhaftigkeit/Bedeutsamkeit“. Je ausgeprägter das Kohärenzgefühl eines Menschen, desto besser kommt er mit potenziellen Stressoren seines Lebens zurecht und desto besser erlernt er/sie individuelle „generalisierte Widerstandsressourcen“, um mit diesen Stressoren umzugehen. 

Meines Erachtens ist unsere heutige Medizin bzw. unsere Gesundheitsförderung noch immer zu stark auf Reparatur und Rettung ausgelegt. Die Salutogenese ist äußerst komplex, individuell und daher schwer zu erforschen. Dies ist allerdings kein Grund dafür, den jeweiligen Menschen aus der medizinischen Behandlung auszuschließen. Ganz im Gegenteil! Insbesondere auf psychosoziale Erkrankungen hat das Konzept der Salutogenese einen positiven Einfluss. Ich spreche mich klar dafür aus, dass wir mehr Zeit, Geld und Energie investieren um Menschen dabei zu unterstützen gesund zu bleiben und gesünder zu werden, statt Krankheiten erst zu behandeln, wenn sie sichtbar geworden sind.Die uns umgebende Lebenswelt ist durch ein paradoxes Phänomen gekennzeichnet. Auf der einen Seite gib es die Inkonsistenz. Wir erleben Wachstum und Zerfall, sowohl bei Organismen als auch bei komplexen Staats- und Gesellschaftssystemen. Ebenso verhält es sich mit unseren Einstellungen und Sichtweisen gegenüber den uns beschäftigenden Themen. Wir verfeinern und verändern unsere Standpunkte, wenn es aktuellere, schlüssigere oder vernünftigere Gründe gibt die eigene Position zu erneuern. So kommt es, dass man im Laufe des Lebens vergleichbare Situationen anders bewertet, als man es noch einige Zeit vorher getan hätte. Zum Beispiel, ob man sich für den Dienst an der Waffe entscheidet oder doch Zivil-/ Sozialdienst geleistet hätte. Die nachträgliche Beurteilung solcher Entscheidungen mag bei dem einen oder anderen

Die

Im Laufe des Lebens variieren. Auf der anderen Seite stehen aber auch die Ordnung und das Gleichbleibende. Unser aller Leben ist auch durch konsistente Erfahrungen gekennzeichnet. Die Gewissheit des täglichen Wechsels von Tag- und Nachtstunden oder das regelmäßige Wiederkehren der vier Jahreszeiten sind nur zwei kleine Beispiele, welche veranschaulichen, dass wir uns nicht in einer vollkommen chaotischen Welt befinden (Vgl. Schneider 2002, S. 24).

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In ihren Ansichten leichter formbar sind die meisten Menschen noch während ihrer Kindheit und der Adoleszenz. Im Erwachsenenalter ändern sich erfahrungsgemäß Einstellungen und Meinungen nur noch schwach oder meist erst nach besonders einschneidenden Ereignissen. Dass Menschen ihre Umwelt verschieden wahrnehmen und dementsprechend auf sie reagieren, sei an dieser Stelle als unumstritten festgesetzt. Erklärungen dafür, warum sie dies so erleben und handeln sind ebenso unterschiedlich. Eine mögliche Erklärung soll in dieser Hausarbeit unter Zuhilfenahme einer Situation aus der Alltagspraxis exemplarisch dargestellt werden. Der gewählte Erklärungsansatz hat seinen Reiz in der multidisziplinären Anwendung und entfaltet sein Potential im Spannungsfeld zwischen Gesundheit und Krankheit. Es wird im Folgenden das Salutogenese-Konzept und dessen zentraler Kern, der

, nach Aaron Antonovsky aufbereitet und dessen Deutungskraft in konkreten Situationen beleuchtet. Die schon angedeutete Reichweite der Anwendungen dieses Modells, soll im Folgenden erprobt und ausgenutzt werden. Aufgrund meines studentisch-fachlichen Hintergrundes und praktischer Tätigkeiten, habe ich mich für eine Situation aus dem Sport im Verein, mit dem Blick auf den Lehrenden, wie auch auf den Lernenden entschieden. Im Fokus steht hierzu eine Trainingsstunde von Kindern der zweiten bis vierten Klasse, die einmal wöchentlich zusammen kommen, um eine Stunde „kleine Spiele“

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Zunächst soll im ersten Kapitel die Philosophie der Salutogenese, damit verbundene Fragestellungen und das zentrale Konzept knapp vorgestellt werden. Daran anschließend wird im zweiten Kapitel der Kern der Salutogenese, das SOC, sowohl vorgestellt, als auch, aus meiner Sicht, ihre Bedeutung für den Lehrenden in einer gemeinsamen Stunde mit den Kindern, parallel zu den fachlichen Ausführungen mit integriert werden. Außerdem wird es um die Bedeutung und Stellung von Stressoren, sowie dem Zusammenhang von SOC und Gesundheit gehen. Hieran schließt ein Kapitel an, welches den Blick auf die Lernenden lenkt. Dabei soll als Leitfaden die Entwicklung des SOC in der Kindheit dienen. Im Schlusskapitel möchte ich die Ausführungen zusammenfassen und Raum für kritische Anmerkungen lassen.

Die Fünf Säulen Der Gesundheit

Das Konzept der Salutogenese wurde als ein erweiterter Blickwinkel zur pathogenetisch orientierten Forschung, von Aaron Antonovsky in zwei Bänden (1979, 1984) konzipiert. Er stellt sich in seinen Werken die fundamentalen – der Pathogenese entgegengesetzten – Fragen: Warum bleiben Menschen gesund (vor allem wenn besonders extreme Belastungen erlebt wurden)? Wie werden Menschen wieder gesund? (Bengel, Strittmatter, Willmann, 1998, S. 24)

Er setzt sechs verschiedene Akzente, um zu zeigen, durch was der salutogenetische Blick charakterisiert werden muss bzw. durch was salutogenetisches Engagement begründet werden kann (Antonovsky, Übersetzung durch Franke, 1997, S. 22 - 29). Diese sollen nun im Folgenden dargestellt werden. Zunächst steht erst einmal die Frage, ob man Gesundheit und Krankheit als zwei voneinander getrennte Konstrukte konzipieren sollte. Oder in Antonovskys Terminologie: unterliegen Gesunde und Kranke der fundamentalen Annahme der Dichotomie oder der eines Kontinuums, in der Gesundheit und Krankheit den jeweils gegenüberliegenden Pol besetzen. Antonovsky kommt zu dem Schluss, dass der „ (…) salutogenetische Ansatz [vorsieht], dass wir die Position jeder Person auf diesem Kontinuum zu jedem beliebigen Zeitpunkt untersuchen [müssen].“ (Antonovsky, Übersetzung durch Franke, 1997, S. 23) Alle Menschen sind also bis zu dem Zeitpunkt ihres Todes mehr oder weniger gesund. Niemals aber

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Krank. Der nächste von ihm gesetzte Akzent bezieht sich auf die Überlegung, wie bzw. ob ein Mensch als Patient behandelt werden sollte. Antonovsky plädiert für die Erstellung eines allumfassenden Blickes auf das Individuum. Zur Genesung in einem medizinischen oder therapeutischen oder, wie im Falle dieser Hausarbeit, pädagogischen Kontextes, ist es für ihn von grundlegender Bedeutung, nicht nur auf die Krankheit oder momentane Verfassung eines Menschen zu schauen, sondern er fordert, dass seine Lebensgeschichte mit einbezogen werden muss, um den Gesundheitsstatus richtig einschätzen und entsprechende Ressourcen ausfindig machen zu können. Dies führt

Salutogenese: Zur Entmystifizierung Der Gesundheit

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